Wenn das erste halbe Jahr mit deinem Baby überstanden ist, sieht es fast so aus, als ob das Gröbste geschafft ist und es scheint langsam etwas Ruhe in das Schlafverhalten deines Babys einzukehren. Es schläft ohne große Probleme mit deiner Begleitung ein und bleibt zumindest schon mal liegen.

Aber dann verändert sich plötzlich alles und dein Schatz stellt sich in seinem Bettchen hin, lächelt dich an und denkt noch nicht ein Mal ans Schlafen. Auch nachts, wenn es zwischen den Schlafzyklen wechselt, wird dein Kind wach und zieht sich fast automatisch an den Gittern seines Bettes hoch und steht dann da. Und nun? Viele Eltern sind in so einem Moment verzweifelt, denn das Baby wird immer müder und eine Lösung ist nicht in Sicht.

Die gute Nachricht: Dein Baby durchläuft in dem Moment eine völlig normale Entwicklungsphase und es kommt häufiger vor, dass Kinder mit dem Erwerb neuer motorischer Fähigkeit eine Art Schlafregression erleben.

Während dieser Phase wirst du sicherlich nach einer Methode suchen, dein Baby irgendwie wieder zum Schlafen zu bekommen. Nun, jetzt die schlechte Nachricht: Es gibt keine „richtige“ Methode. Natürlich könntest du versuchen, dein Kind in den Schlaf zu schunkeln oder ihm anderweitig zu helfen, in den Schlaf zu finden und das ist in dieser Phase absolut gerechtfertigt. Jedoch kann dieser Ansatz langfristig dafür sorgen, dass dein Schatz dich jedes Mal wieder für den Übergang zwischen den Schlafzyklen brauchen wird. Das wiederum kann den Schlafrhythmus stören und zu häufigem Aufwachen in der Nacht führen. Es wäre also sinnvoller, dein Baby durch diese Phase liebevoll zu begleiten und ihm dabei zu helfen, mit seiner neugewonnenen motorischen Fähigkeit umzugehen.

Dein Baby braucht jetzt seinen Freiraum und etwas Zeit und natürlich liebende und geduldige Eltern, die ihm zeigen, wie es geht. Steht dein Kind müde in seinem Bett und beginnt zu weinen, empfehle ich, es erst ein mal zu beruhigen und wieder hinzulegen. Hier solltest du darauf achten, dass du es nicht zwingst, liegenzubleiben, sondern erst mal daran „erinnerst“, dass es Zeit zum Schlafen ist und es im Liegen eventuell bequemer ist. Ob du erst eine Weile wartest, oder dein Kind gleich hinlegst, sobald es aufsteht, solltest du nach Gefühl entscheiden. Jedes Kind reagiert da individuell. Wenn du es immer und immer wieder hinlegst, kann es sich auch zu einer Art Spiel entwickeln und dein Baby überreizen.  Denke daran, du wirst dein Kind nicht zum Schlafen zwingen können, sondern kannst ihm nur helfen, in eine Situation zu kommen, in der es ihm leicht fällt einzuschlafen.  Bringe etwas Verständnis mit dafür, dass dein Baby etwas Zeit brauchen wird, um zu lernen, wie man sich herunterfährt, selbst wenn man am liebsten die ganze Zeit stehen möchte.

Aber, wenn es müde ist, wieso legt es sich nicht einfach hin? Um das zu verstehen, musst du wissen, dass Kinder die Knie fest durchdrücken, wenn sie gelernt haben, sich hinzustellen. Aber dein Schatz weiß noch gar nicht, wie er sich wieder hinlegen kann, um weiterzuschlafen. Um hier Abhilfe zu schaffen, solltest du tagsüber mit deinem Liebling ausgiebig üben, wie es sich aus dem Stehen heraus wieder hinsetzt und auch schlussendlich hinlegt. Macht gerne ein Spiel daraus, kuschelt und genießt die Zeit zusammen. Das Babygehirn merkt sich diese Bewegungsabläufe und es werden neue Synapsen gebildet, die es deinem Schatz erlauben, sich nachts selbständig wieder hinzulegen und vielleicht sogar weiterzuschlafen. Sobald dein Baby es kann, wird es reichen, dass du neben ihm auf die Matratze klopfst, damit er weiß, was du von ihm erwartest.

Dieses Phänomen ist übrigens auch ein gutes Argument für den Einsatz von Schlafsäcken. Würdest du eine Decke zum Schlafen verwenden, könnte dein Kind sich nicht mehr selbst wieder zudecken, wenn es wach im Bett stand und sich wieder hingelegt hat. Mit einem Schlafsack würde dieses Problem gar nicht geben.

Du siehst, es ist kein Grund zum Verzweifeln, sondern einfach die nächste Herausforderung auf dem Weg zum Großwerden, bei der die Kinder auf unsere Hilfe und Anleitung angewiesen sind. Mach das Beste draus – nimm dir Zeit und helfe deinem Schatz, etwas Neues für sein Leben zu lernen. Dein Baby wird es dir mit ruhigen Nächten danken, sobald diese Phase vorbei ist! Falls du aber doch noch Hilfe brauchst, gibt es bei mir die Onlinekurse für einen besseren Babyschlaf: Hier kommst du zu den Kursen