Steht bei euch bald die Kitaeingewöhnung an? Egal, ob man einen „guten“ oder „schlechten“ Schläfer zu Hause hat – viele Eltern fragen sich an dieser Stelle: wie soll mein Kind überhaupt in der Kita schlafen, wenn die Einschlafbedingungen dort komplett anders sind, als gewohnt? Es ist vielleicht nicht mehr so dunkel wie zu Hause und die wichtigste Bezugsperson, also die Mama oder der Papa, sind auch nicht da. Wie soll das überhaupt jemals funktionieren?

Ich kann dich beruhigen: Nur weil dein Kind in der Kita oder bei der Tagesmutter zu anderen Zeiten und mit anderen Methoden seinen Mittagsschlaf macht, wird der Nachtschlaf nicht automatisch schlechter. Ich erlebe es oft, dass Kinder sowohl in der Kita, als auch zu Hause gut schlafen können. Während der Kitaeingewöhnung lernen sie eine neue Bezugsperson kennen, zu der sie dann auch genug Vertrauen entwickeln, um loslassen und einschlafen zu können. Und diese Bezugsperson ist meist gut ausgebildet und hat auch die nötige Erfahrung, sodass sie immer einen Weg findet, deinem Schatz in den Schlaf zu helfen. Und es ist überhaupt nicht schlimm, wenn dieser Weg sich prinzipiell von dem unterscheidet, wie es bei euch zu Hause läuft. Kinder können sehr gut unterscheiden, welche Vorgehensweise sie von wem kennen und bringen es auch nicht durcheinander. D. h. dein Schatz wird dann bei dir immer noch in der gewohnten Art und Weise einschlafen und oft brauchen Kinder beim Mittagsschlaf in der Kita sogar wesentlich weniger Hilfe als zu Hause.

Kita hat auch ihre Vorzüge

1. Kinder werden dort vor dem Mittagsschlaf richtig ausgepowert und sind danach einfach nur müde – das kriegt man zu Hause nicht immer so hin. Und dann ist es oft nicht mehr so wichtig, wie dunkel ist im Schlafraum ist – Kinder sind so müde, dass es sie nicht stört.
2. Der zweite Vorteil ist, dass die Erzieher in der Kita sehr darauf achten, eine feste Tagesstruktur zu haben. Feste Abläufe und Rituale helfen Kindern, sich im Alltag zurechtzufinden und besonders in der fremden Umgebung sind vorhersehbare Strukturen eine Art Sicherheitsanker, das Kindern dabei hilft, sich zu entspannen und gut einzuschlafen.
3. Gruppenzwang – Kinder machen Dinge gerne Anderen nach. D. h. wenn die anderen Kinder nach dem Mittagessen, sich für den Mittagsschlaf fertig machen und sich schon mal zum Schlafen hinlegen, ist es für dein Kind eher normal, dass es das Gleiche macht.
Ein vertrauter Gegenstand, wie z. B. ein Kuscheltier oder eine Schmusedecke von zu Hause, wird deinem Schatz dabei helfen, es beim Übergang so einfach wie möglich zu haben. Am besten kaufst du gleich zwei davon, nicht zuletzt, weil solche Sachen nach einer Weile gewaschen werden sollten. Um deinem Kind so ein „Trösterchen“ schmackhaft zu machen, kannst du immer wieder versuchen, es daran teilhaben zu lassen, wenn dein Kind traurig ist oder sich weh getan hat und sein natürliches Bindungsverhalten in dem Moment automatisch aktiviert wird. Und natürlich würde ich auch immer versuchen, diesen Gegenstand auch als einen festen Schlaffreund im Bett zu etablieren.

Eine Frage, die mir wirklich sehr oft gestellt wird, ist – ob es Sinn macht, das Kind frühzeitig auf einen Mittagsschlaf umzustellen, damit es sich bereits vor dem Kitastart daran gewöhnen kann. Und meine Antwort ist eindeutig – NEIN! Die Umstellung von zwei auf einen Mittagsschlaf ist ein Teil der natürlichen kindlichen Entwicklung und im Idealfall lässt man den Kindern die Zeit, die sie dafür brauchen. Wenn man die Umstellung forciert, noch bevor die Kinder so weit sind, endet es ganz oft in sehr unruhigen Nächten, inkl. langen Wachphasen, sowie Aufstehen morgens vor 6 Uhr. Auch wenn dein Schatz unter der Woche in der Kita nur ein Mal schläft, du aber merkst, dass es am Wochenende bereits am frühen Vormittag sehr müde ist, dann würde ich ebenfalls empfehlen, auf dieses Bedürfnis einzugehen, um ihm die Möglichkeit zu geben, den fehlenden Schlaf nachzuholen.

Alle Empfehlungen für einen schonenden Übergang auf einen Mittagsschlaf findest du in meinem Online-Kurs

Je nachdem wie gut es mit dem Mittagsschlaf läuft und vor Allem, wie lange er geht, kann es sein, dass dein Kind nach der Kita anfangs noch ein Nickerchen machen will. Viele Kinder brauchen bis zu einem Alter von min. 15 Monaten ihr zweites Schläfchen, einige von ihnen aber auch weit darüber hinaus. Richte dich am besten nach seinen Müdigkeitsanzeichen und wenn kein zweites Schläfchen möglich ist, dann versuche, ihm wenigstens seine Ruhepause zu ermöglichen. Am besten können Kinder dann mit einem Mittagsschlaf auskommen, wenn sie in der Nacht ihre min. 11 Stunden Schlaf ohne Unterbrechungen haben. Vor allem in der Eingewöhnung gilt: Es ist eine aufregende Zeit, in der die Trennung von Mama und Papa verarbeitet werden muss. Das führt immer dazu, dass das kindliche Nervensystem auf Hochtouren arbeitet und regeneriert sich wiederum, wenn Kinder schlafen. Das heißt: Gib deinem Baby den Schlaf, den es braucht! So kommt ihr mit guter Laune durch die Eingewöhnung und die Kitazeit!

Schlaft gut! Eure Schlaf-Fee

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