Schlafregression – wenn dein Baby nicht mehr schlafen kann

Dein Kind kann plötzlich nicht mehr einschlafen, wacht nachts öfter auf und der Mittagsschlaf klappt auch nicht mehr?  Unter Schlafregression versteht man eine plötzlich auftretende Schlafstörung bei Kindern.

In den meisten Fällen ist eine kognitive und/oder motorische Entwicklung des Kindes für die plötzliche Verschlechterung des Babyschlafs verantwortlich. Wenn dein Kind also anfängt zu krabbeln, zu stehen oder zu laufen, ist das Gehirn mit der Verarbeitung all dieser neuen Bewegungsabläufe beschäftigt – und das vorwiegend in der Nacht. Dadurch wird der Schlaf insgesamt oberflächlicher und unruhiger.

Es kann durchaus passieren, dass dein Baby mitten in der Nacht wach wird und das neu Erlernte weiter üben möchte und das nicht selten 1-2 Stunden am Stück. Zum Beispiel, wenn dein Baby am Tage entdeckt hat, dass es sich jetzt auf den Bauch drehen kann, wird es wahrscheinlich versuchen, sich auch im Schlaf zu drehen.

Unterstütze dein Baby, indem du seine Umgebung auf die neu erlernten Fähigkeiten anpasst. Wenn du siehst, dass dein Baby anfängt, sich auf den Bauch zu drehen oder zu rollen, dann leg es in seinen Wachzeiten so oft wie es geht auf den Bauch, damit es weiter üben kann. Der Schlaf deines Kindes wird ruhiger, wenn es diese neue Fähigkeit fertig geübt hat.

Wie man den 4. Wachstumsschub mit etwa 4 Monaten bei einem Baby am besten meistert und danach wieder zurück zum guten Schlaf findet, erfährst du in meinem Babyschlafkurs.

Jede Schlafregression deines Babys könnte immer ein Zeichen für einen neuen Meilenstein sein, den es gerade erreicht. Da diese Regressionen mit Wachstumsschüben zusammenhängen, können sie mit 5/8 Wochen, 4, 6, 8, 10, 12, 18 Monaten und auch mit 2 Jahren auftreten. Doch zum Glück bedeutet nicht jeder Entwicklungssprung automatisch eine Schlafregression, zumindest nicht bei jedem Kind.

So eine Schlafregression kann 1–2 Wochen andauern. Diese Zeit kann sich sehr lange anfühlen, wenn der Schlafrhythmus gestört ist und gefühlt nichts mehr funktioniert, was vorher noch so gut geklappt hat. Was hilft ist, positiv zu bleiben und sich über die neuen Fähigkeiten deines Babys zu freuen.

Diese Tipps helfen dir hoffentlich dabei, die Schlafregressionen mit deinem Baby durchzustehen:

Tagesablauf beibehalten (ab dem 6. Lebensmonat) – dadurch, dass dein Baby einen halbwegs festen Schlafrhythmus hat, fällt es ihm auch leichter zu schlafen, wenn die Regression gerade zugange ist.

Achte darauf, dass sowohl Tagesschläfchen, als auch die abendliche Uhrzeit zum Schlafen ungefähr gleich bleiben.

Dein Baby sollte auch am Tag mehrmals schlafen. Dadurch verhinderst du, dass es übermüdet und das wiederum wirkt sich positiv auf den Schlaf in der Nacht aus.  Wachzeiten beobachten – mit jedem Entwicklungsschub können Babys länger wach bleiben!

Empfohlene Wachzeiten
4–5 Monate: ca. 1,5-2,5 Stunden
6–8 Monate: ca. 2–3 Stunden
9–12 Monate: ca. 2,5-3,5 Stunden
Ein Kleinkind, das noch zwei Schläfchen macht: 3–4 Stunden
Ein Kleinkind, das einen Mittagsschlaf macht:  4–5,5 Stunden

Feste Abläufe, vorhersehbare Muster und Strukturen geben einem Baby die Sicherheit, die es für einen ruhigen Schlaf braucht und während einer Schlafregression verändert sich für ein Kind soviel, dass eine feste Routine, die immer gleich bleibt, ihm genau diesen Halt bietet.

Richte dich nach Uhrzeiten, zu denen dein Baby regelmäßig schläft und versuche halte sie auch während der Regression bei. Das wird deinem Kind helfen schneller in den Schlaf zu finden, da es diese Gewohnheiten bereits kennt.  Wenn du bisher keine Routine für dich und dein Baby gefunden hast, ist es ein guter Zeitpunkt, um damit zu starten.

Ebenso wichtig ist die Ernährung während eines Entwicklungsschubes, denn dein Baby wird in dieser Zeit mehr Hunger haben! Vor allem gestillte Kinder wollen in der Nacht öfter an der Brust trinken und sind dadurch natürlich auch öfter wach. Die Erklärung dafür ist denkbar einfach – das Kind wächst, sein Energiebedarf verändert sich. Sobald sich die Muttermilch auf die neuen Anforderungen eines Babys eingestellt hat, kehrt der alte Rhythmus meist nach einer kurzen Zeit wieder ein. Biete deinem Baby also öfter mal etwas zu Essen an, damit es seinen steigenden Energiebedarf während des Tages deckt und in der Nacht weniger wg. Hunger aufwacht.

Während einer Schlafregression kommt es häufiger vor, dass Kinder am Tag nur noch sehr kurze Schläfchen machen oder den Mittagsschlaf ganz verweigern. Das muss nicht automatisch bedeuten, dass das Baby ab jetzt diesen Schlaf nicht mehr braucht oder langfristig ganz ohne auskommen kann. Sobald der Sprung vorbei ist, pendelt es sich normalerweise wieder ein. Die zwei Ausnahmen aus dieser Regel sind die Zeiten, wenn Babys von drei auf zwei Schläfchen am Tag umstellen (mit etwa 8 Monaten) oder von zwei Schläfchen zu einem Mittagsschlaf (sehr individuell – kann mit 12, 15 oder 18 Monaten der Fall sein).

Und hier ist noch eine Empfehlung, wie du mit Schlafregressionen am besten umgehen kannst: Hab Geduld mit deinem Kind, den es hat es in dem Moment durch die rasante Entwicklung auch nicht einfach. Wenn du auch noch gestresst bist, überträgt sich das auf dein Baby und es wird zunehmend unruhig – dadurch kann es sicherlich nicht besser einschlafen.

Schlaft gut! Eure Schlaf-Fee 🧚🏻‍♀️

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Wer ist die Babyschlaffee? Irina Kaiser ist Schlafexpertin, Stillberaterin und Mama von zwei Kindern. Seit 2017 steht sie mit ihrem umfangreichen Wissen und Erfahrung müden Eltern zur Seite auf ihrem Weg zu einem entspannteren Familienleben, ohne Schlafentzug. Ihre Online-Kurse sind bekannt für ihren sanften und bedürfnisorientierten Ansatz und haben bereits Tausenden von Familien geholfen, mehr Schlaf zu bekommen.

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