Ein zu kurzes Zungenbändchen und welche Konsquenzen es für das Still- und Schlafverhalten deines Babys hat

Was ist eigentlich ein Zungenbändchen?

Das Zungenbändchen ist eine muskuläre Falte, es befindet sich unterhalb der Zunge und verbindet diese mit dem Mundboden. Das Zungenbändchen ist normalerweise kaum zu spüren. Wir nehmen es nur wahr, wenn wir unsere Zunge weit nach vorne schieben, oder die Zunge zur Seite bewegen. Bei einer Verkürzung des Zungenbändchens ist die Beweglichkeit der Zunge eingeschränkt.

Dein Baby benötigt das Zungenbändchen vor allem beim Trinken, was beim Thema Stillen sehr wichtig sein kann. Wenn das Zungenbändchen zu kurz ist, hat dein Baby Schwierigkeiten, Milch aus der Brustwarze zu bekommen. Es braucht die Bewegungsfreiheit, um die Brustwarze und den Warzenvorhof in den Mund nehmen zu können und dann dementsprechend zu saugen.

Der Saugvorgang besteht aus mehreren komplexen Bewegungsabläufen der Zunge. Zudem muss dein Baby die Zunge vor das Zahnfleisch schieben können, damit es richtig an der Brust anliegt.

Wenn das Zungenbändchen nun zu kurz ist, wird dein Baby die Brustwarze und den Warzenvorhof nicht richtig in den Mund nehmen können. Beim Stillen fühlt es sich dann für dich so an, als würde es beißen. Da die Brustwarze der Frau sehr empfindlich ist, kann sie sich dadurch schnell entzünden und Schmerzen verursachen.

Folgende Probleme, bei einem zu kurzen Zungenbändchen können auftreten:

– Das Baby hat Schwierigkeiten, die Brust zu erfassen und sie im Mund zu halten
– Schmerzen beim Stillen und wunde, nicht-heilende Brustwarzen
– Häufige, lange und ineffektive Stillmahlzeiten
– Unruhe und Frustration des Babys an der Brust
– Gewichtsabnahme oder schlechte Gewichtszunahme nach der Geburt
– Stillprobleme, u.a. Rückgang der Milchmenge

Es kann also passieren, dass dein Baby durch die Folgen des schlechten Trinkens oft unzufrieden ist, da es seinen Hunger nicht im vollen Maße stillen kann. Das wiederum kann sich negativ auf seinen Schlaf auswirken, da ein hungriges Baby öfter aufwacht und häufiger gestillt werden muss.

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Außerdem hat ein zu kurzes Zungenbändchen zur Folge, dass ein Kind später Schluckbeschwerden und Sprachprobleme bekommen kann. Die Laute, die mit der Zungenspitze geformt werden, können nicht korrekt ausgeführt werden, dadurch wird auch das Sprechen schwieriger.

Wenn das zu kurze Zungenbändchen als Problemverursacher erkannt wird, lässt es sich durch einen kleinen Eingriff leicht beheben, der ambulant durchgeführt wird. In den meisten Fällen wird das Zungenbändchen durchtrennt und die Mehrzahl der Babys verschläft diesen Eingriff sogar. Nur selten muss das Baby in Narkose gelegt werden. Aber auch dann ist es nur ein kleiner Eingriff von circa 20 Minuten.

Lasst euch im Zweifelsfall immer von eurer Hebamme, einer Stillberaterin oder Kinderarzt beraten.

Bis dahin, alles gute!
Eure Schlaf-Fee 🧚